Naboth Chandiringa (geb. 1965)

Naboth Chandiringa, geboren in Nyanga in den Eastern Highlands, entwickelt schon in seiner Jugend ein Faible für die Bildhauerei, verdient sich aber zunächst seinen Lebensunterhalt als Maschinenbediener in einer Textilfabrik. Erst als sein Arbeitsplatz 1992 einem Strukturanpassungsprogramm zum Opfer fällt, macht er sein Hobby zum Beruf. Nach formaler Ausbildung in der Werkstattschule des Paterson Art Center in Haare arbeitete er hauptberuflich als Künstler in der Nähe von Juliasdale/Ost-Zimbabwe.

 Naboth bevorzugt für seine Skulpturen schwarzen Serpentin, Rapoko oder den harten Springstone. Die spezifischen Eigenarten dieser Steinsorten, vor allem deren unterschiedliche Farbstrukturen und Maserungen, hebt er bei seinen Skulpturen meist über durchgängig polierte Oberflächen hervor. Als Vorlage dienen ihm biblische Motive, aber er greift auch alte Erzählungen der Shona-Mythologie auf und setzt Elemente daraus, wie in Soul Provider oder Fortune Teller, künstlerisch um. Manchmal porträtiert er seine Mitmenschen, wie in Proud Mother oder The Thinker, wobei er immer eine eher abstrakte denn figurliche Darstellungsweise wählt.  Bildhauern ist für Naboth ein Interaktionsprozess. Nach seiner Meinung darf man dem Stein nicht eine in der eigenen Vorstellung bereits fertige Plastik aufzwingen, sondern muss sich vielmehr beim Herausarbeiten der Skulptur auf den Stein einlassen, ihn immer von neuem als Inspirationsquelle nutzen. Einige Werke von Naboth sind inzwischen in der Nationalgalerie in Harare ausgestellt.

 Auswahl internationaler Ausstellungen:

2001, Spirit in Stone, Glashaus, Derneburg, Deutschland 2003 Hope, Diez, Deutschland, 2023 Signum II, IMBA-Galerie, Hamburg, Deutschland

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Dr. Eckart Rohde
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