ITAYI TAUZENI (1970-2000)
Den Entschluss eine Bildhauerlaufbahn einzuschlagen, fasste Itayi Tauzeni bereits während der Schulzeit auf dem College der St. Johns Mission. Ausschlaggebend war das Zusammentreffen mit Nicholas Mukomberanwa, der für mehrere Jahre zu seinem Mentor wurde. Im Workshop von Mukomberanwa arbeitete Itayi während der Ferien und durchlief bei ihm - nach erfolgreichem Schulabschluss 1989 - eine informelle einjährige Bildhauerausbildung. Mukomberanwa vermittelte ihm die technischen Fertigkeiten der Steinbearbeitung, vor allem die Bedeutung künstlerischer Integrität, unbeeinflusst vom kommerziellen Erfolg anderer, einen individuellen Stil zu entwickeln. Die Zusammenarbeit mit markanten Bildhauerpersönlichkeiten wie Lazarus Takawira, Joseph Ndandarika und Gladman Zinyeka Anfang der 90er Jahre in der Galerie 2000 bewirkte die Herausbildung stilistischer Sicherheit in Tauzenis Werken. Seine Arbeiten wurden von der Galerie auf Gruppenausstellungen gezeigt und des öfteren während der jährlichen Zimbabwe Heritage Exhibition in der Nationalgalerie ausgestellt. Die finanzielle Unterstützung von Mukomberanwa ermöglichte ihm schließlich 1997, zusammen mit dem Künstler Collen Maduwapera ein eigenes Atelier aufzubauen.
Tauzeni arbeitete vorzugsweise mit dem härtesten Steinmaterial: Springstone, schwarzer Serpentine, Opal-Stone. Seine Darstellungsweise ist oft minimalistisch, reduziert sich bei einigen Arbeiten nur auf einen Gesichtsausdruck, eine Geste oder Körperhaltung. In seinen Werken Family Talk sowie Loving Sisters konserviert er bewusst die ursprüngliche Gestalt des Steins. Gesichter treten reliefartig aus dem ansonsten unbehauenen Stein hervor, ohne dabei ihre Lebendigkeit einzubüßen. Hier wie in Inwardness lenkt Tauzeni durch die Kontrastierung von rauen und polierten Oberflächen, nicht zuletzt aber auch durch die Reduktion seiner Darstellung, den Blick des Betrachters auf den Gesichtsausdruck und auf die durch ihn vermittelte Innigkeit zwischen den Geschwistern bzw. zwischen der Mutter und ihrem Kind. In anderen Arbeiten steht dagegen die Körperhaltung stärker im Vordergrund: die in sich gekehrte Nachdenklichkeit des Listening Man, die geheimnisvolle Verschworenheit in Wispering oder die in sich gekehrte Verschlossenheit in Feeling Ashamed.
Gern erzählte Itayi schmunzelnd die Anekdote von seiner ersten Unterrichtsstunde bei Nicholas Mukomberanwa: "Nicholas gab mir einen Lehmbrocken, ein Messer und eine Zeichnung aus seinem Skizzenblock. Er sagte: Versuch die Zeichnung dreidimensional darzustellen und schnitze dazu vom Lehmklumpen alles weg, was deiner Meinung nach überflüssig ist. Als ich ihm dann die fertige Lehmskulptur zeigte, forderte mich Nicholas auf, diese in Stein zu übertragen, und - es funktionierte".
Bis zu seinem Tod lebte Itayi Tauzeni mit seiner Frau Vanessa und seinem Sohn Tatenda in Ruwa in der Nähe von Harare.
Skulpturen von Itayi Tauzeni
Whispering
Entstehungsjahr: 1999
Medium: Springstone
Größe: H: 60cm, T: 15cm, B: 30cm
Preis: n.z.V.
Family Talk
Entstehungsjahr: 1999
Medium: Springstone
Größe: H: 15cm, T: 25cm, B: 31cm
Preis: € 450,-
Inwardness
Entstehungsjahr: 1999
Medium: Springstone
Größe: H: 54cm, T: 16cm, B: 21cm
Preis: € 1.400,-
Feeling Ashamed
Entstehungsjahr: 1998
Medium: Serpentine
Größe: H: 45cm, T: 15cm, B: 23cm
Preis: € 900,-
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