Itai Nyama (geb. 1975)
Aus finanziellen Gründen musste Itai frühzeitig die Schule verlassen, nahm Gelegenheitsjobs an bis er 1996 den renommierten Bildhauer Joseph Muzondo in Harare traf. Bei ihm arbeitete er bis 2000 als Assistent. Seine ersten eigenen Arbeiten – vorwiegend ausdrucksstarke Köpfe – entstehen noch unter dem starken Einfluß seines Lehrers. Doch schon bald entwickelt er seinen eigenen, unverwechselbaren Stil, den er selbst als „Open Mind“ bezeichnet. Die expressiven, massiven Köpfe werden geöffnet und lassen das Geistige „eintreten“ und „heraustreten“.
Ab 2005 entwickelt Itai auf der Suche nach neuen Gestaltungsmöglichkeiten für die harte Materie des Steins seine nächste Serie der „Origamis“. Er bearbeitet den Stein so hauchzart, dass er das Steinige verliert, sich scheinbar mühelos wie Papier falten läßt und die abstrakten, eleganten Skulpturen zu schweben scheinen.
„I wish to make the impossible possible and fold the stone that has grown for millions of years like paper. Whilst I’m filing it melts away and floats in the air. “ Itai Nyama 2006
Diese gravitätsauflösende Bearbeitung des Steins kann seiner Meinung nach nur im ständigen Dialog mit dem Stein selbst geschehen. Itai ist der festen Überzeugung, dass nur bei rein manueller Arbeit die feinsten Eigenheiten des Steins zu spüren sind und dass der Charakter des Steins den Arbeitsprozess mitbestimmt.
Als Itai 2010 den 1. Preis beim Kristen Diehl Sculpture Prize gewinnt, beschreibt der Vorsitzende der Jury Tapfuma Gutsa, Teilnehmer an der Biennale 2011 und einer der bedeutendsten Vertreter der Second Generation, Itais Werk mit: Itai Nyama is a very rare talent. He approaches stone like a Zen master removing it from its normal realm of mass, weight and gravity into one of wafer thinness, air and lightness. The chances of losing a piece in the process are very high but this is the very excitement that Nyama derives from the medium. It is a marvel watching a large piece of stone planes gracefully revolving in the wind and to hear the almost metallic sound… This writer would talk of the stoniness of stone.
Julian Huss, Prof. für Design und Kulturtheorie an der University of Europe, Potsdam, schreibt über Itais` Werke: “Itai Nyamas Formensprache ist durch einen starken Dualismus gekennzeichnet. Einerseits kann sein bildhauerisches Werk als strenge Analyse der organischen Formensprache der Natur gesehen werden; geschwungene Formen interagieren miteinander und kommen in einer ausgewogenen Koexistenz zur Ruhe. Andererseits nutzt Itai denselben reduzierten skulpturalen Ansatz, um geometrische Formen als vom Menschen künstlich eingeführte Strukturen zu untersuchen. Die nebeneinander gestellten dreieckigen oder quadratischen Flächen, die aus einem einzigen Steinblock gemeißelt sind, wirken wie eine monströse Falte aus festem Karton oder Metall. Itai stellt der natürlichen Formensprache eine künstliche gegenüber, verhandelt aber beide Konflikte in ein und demselben Medium. Der Formalismus, der seit langem einen festen Platz im westlichen Kunstdiskurs hat, sowohl in der Praxis als auch in der Theorie, wird von Itai nicht einfach übernommen. Das traditionelle Medium Stein und das alltägliche Zusammenspiel von Natürlichem und Künstlichem in Simbabwe lassen die Arbeiten des Künstlers auf sehr eindringliche Weise authentisch erscheinen.“
2020 bis 2023 studierte Itai Nyama Visual Art bei der BAT– School der The National Gallery of Zimbabwe, Harare
Auswahl Ausstellungen/Preise:
2004 zweiter Preis des KD-Sculpture Prize, Harare, 2005 Bildhauer aus Zimbabwe, World Trade Center, Bremen; 2006 und 2009 Internationales Bildhauersymposium, Obernkirchen; 2009 ConARTz, Mavambo, Ravensburger Spinnerei, Bielefeld; 2010 Galerie Sylvia Bernhardt, Wiesbaden; 2010 erster Prize des K D- Sculpture Prize,Harare; 2011 ConARTz , Stein. Impulse. Kontraste, Kulturzentrum Gasteig München; 2011 Offizieller Gast der Stadt München, Stipendiat der Villa Waldberta
(Quelle/Source: Diehl, Kristin (Hg.), Stein, Impulse, Kontraste, München 2012, S.68f; https://conartz.de/itai/ , © Porträtfoto: Kristin Diehl)
Skulpturen von Itai Nyama
I can see the Light
Entstehungsjahr: 2014
Medium: Green Opal Stone
Größe: H: 50cm, T: 35cm, B: 17cm
Preis: € 3.400,-
Sailing II
Entstehungsjahr: 2013
Medium: Lemon Opal
Größe: H: 63cm, T: 66cm, B: 23cm
Preis: € 3.900,-
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