Brighton Sango (1958-1995)

Aufgewachsen im ländlichen Mvurwi, Guruve District, im nördlichen Zimbabwe, kam Brighton Sango bereits als Jugendlicher mit der Bildhauerei in Kontakt. Denn in unmittelbarer Nachbarschaft lag die von Tom Blomefield gegründete Künstlerkolonie Tengenenge, eine der Wiegen der Shona-Kunst. So lag es nahe, dass er sich nach der Schule zunächst der Künstlergemeinde anschloss und bei Bernard Matemera, einem der bedeutendsten „First Generation“-Bildhauer, in die Lehre ging. Dennoch trennte sich Brighton schon nach einigen Monaten von der Tengenenge Community, da deren Konzept des gemeinschaftlichen Lebens und Arbeitens in einem traditionellen Setting nicht seiner eigenen Vorstellung entsprach. Zudem befürchtete er eine zu starke gegenseitige Beeinflussung in Stil und Themen, wenn er gemeinschaftlich mit anderen Künstlern zusammenarbeiten würde. Und in der Tat waren seine Werke anfänglich noch von der Handschrift Matemeras geprägt, dessen skurriler Figurenkosmos ja viele Tengenenge-Künstler, wie z.B. Josiah Manzi, inhaltlich und stilistisch beeinflusst hat. In Raffingora, einem kleinen Dorf in der Nähe von Guruve entwickelte Brighton in einer Art Selbstfindungsphase seinen eigenen Stil, der sich wohl am Treffendsten mit „Afrikanischer Kubismus“ beschreiben lässt. Bewusst brach er mit der oft archaischen Formensprache der „First Generation“-Künstler und stellte dieser einen modernen Skulpturen-Typus entgegen, den geometrische Linienführung, Flächigkeit und Abstraktion kennzeichnet. Er und andere junge Bildhauer wie Eddie Masaya, mit dem er ab 1982 zeitweilig in Guruwe zusammenarbeitete, oder Dominic Benhura und Tapfuma Gutsa setzten nicht nur stilistisch, sondern auch thematisch einen Kontrapunkt zu den auf die Shona-Stammeskultur und -Mythologie rekurrierenden Skulpturen der Ersten Generation.  So beschreibt Brighton in seinen Arbeiten oft Gedanken und Gefühle oder Gegenwartssituationen.

Wieso sich Brighton Sango 1995 das Leben nahm bleibt ungeklärt. Er gilt heute als einer der bedeutendsten Vertreter der „Second Generation“, dessen Werk gänzlich neue Akzente in der Steinbildhauerei Zimbabwes setzte.  

Auswahl internationaler Ausstellungen:

Contemporary Stone Sculpture of Zimbabwe, Irving Sculpture Gallery, Sydney 1985; Chicago International Art Exposition, 1988; Millesgarten Museum, Schweden, 1990; Yorkshire Sculpture Park, UK, 1990; Expo 1992, Sevilla, Spanien, 1992; Sculpture in the Park, Loveland, Colorado, USA, 1994; Steinskulpturen aus Zimbabwe, Trinkaus und Burkardo, Düsseldorf, 1992; Helsinki, Finland 1992; The second generation, Millfield School, Somerset, UK, 1994; The Second Generation, Galerie Im Schlossgarten, Gaungeloch, Deutschland, 1995; Chapungu Sculpture Park annual resident artist exhibition, Zimbabwe, 1996; Barbara Ackerman gallery, LA, Califonia, USA, 1996; Annual Heritage, National Gallery of Zimbabwe, 1996; Botanischer Garten, Hamburg 1998; Galerie Shona, Hamburg 1999; Expo, Hannover, Deutschland, 2000; Denver Botanical Garden, Colorado, USA, 2004; Savanna 99 Gallery, Cape Town, Südafrika, 2004; Spirit in Stone, Holland, 2004; United Nation Peace Exhibition, National Gallery of Zimbabwe, 2004; Harare Biennale, National Gallery of Zimbabwe, 2004.

Weitere Informationen zum Künstler finden sich in:

Winter-Irving, C. Stone Sculpture in Zimbabwe; Harare 1991 , S. 128f Kleine-Gunk, B.: Shona-Skulptur, Zehn Bildhauer aus Zimbabwe, Wuppertal 1993, S.40f Steinskulpturen aus Zimbabwe, Botanischer Garten Hamburg, 1998, S.54/55
Sultan, Oliver: Life in Stone, Harare 1999, S.27
Chapungu. Custom and Legend. A Culture in Stone, Chicago 2003,
Sibanda, Doreen: Zimbabwe Stone Sculpture. A Retrospective 1957-2004, Harare 2004, S.101

(Source/Quelle Foto: Kleine-Gunk, Shona-Skulptur, S.41)

Skulpturen von Brighton Sango

Calling Bird
Entstehungsjahr: ca. 1982
Medium: Serpentine
Größe: H: 37cm, T: 10cm, B: 14cm
Preis: € 1.200,-

Provenienz: Sammlung Rehfeld

 
 
 

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